Der Verein Offenes Lernen wurde 2007 gegründet, um mitzuhelfen, das persönliche Potential von Lernenden zu entdecken und moderne Lernumgebungen zu erforschen. Wir sind ein naturwissenschaftlicher Forschungsverein ohne religiösen oder ideologischen Hintergrund.
Mit der lip-app.eu haben wir ein (kostenloses) Lerntagebuch für Lerndiagnostik in physischen Lernumgebungen entwickelt und unterstützen Schüler*innen und Lehrer*innen mit praxisnaher Wirkungsforschung zu pädagogischen Maßnahmen.
Für unsere Forschung betreiben wir mit talkademy.org eine Sektion, die Unterricht in virtuellen Welten entwickelt und in Folge erforscht. Unser Interesse gilt der Forschungsfrage salopp formuliert „Was funktioniert? – im Bezug auf persönlichen Lernerfolg und technische Umsetzung“:
Die Ergebnisse werden wann immer möglich als „Open Source / Open Access“ veröffentlicht. Aus der immer stärker werdenden Integration von virtuellen und physischen Lernumgebungen entstehen laufend neue Forschungsfelder, die wir erschließen können. Dazu beteiligen wir uns an internationalen Forschungsprojekten.
Die Tätigkeit des Vereins Offenes Lernen umfasst zwei Bereiche:
- Wissenschaftliche Forschung samt dem virtuellen Forschungslabor
- Erwachsenenbildung über die eigenen Arbeitsergebnisse samt zugehöriger Publikation und Dokumentation
Die Forschung verfolgt eine übergeordnete Forschungsstrategie basierend auf mehreren ineinander verzahnten Forschungsthemen:
- Zusammenarbeit und Lernen in virtuellen Lernumgebungen
- Integration in physische Lernumgebungen
- Echtzeitanalyse des individuellen Lernprozesses
- Evaluation und Modellierung von Lerninhalten
Die österreichische Bundesregierung hat sich in ihrer Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI) zu einem signifikanten Ausbau der Forschungsaufwendungen verpflichtet. Laut „Vision 2050 – Chancen für Österreich“ des Institut für Höhere Studien sind gerade im Bildungsbereich verstärkt Forschungsanstrengungen nötig. Über den Bedarf an Verbesserungen im österreichischen Bildungswesen besteht ein breiter Konsens. Wir, als Verein Offenes Lernen wollen zu diesem Themenkomplex mit interdisziplinären Forschungsprojekten beitragen.
Der Kernpunkt unserer Forschungsstrategie ist die Erforschung und Entfaltung von individuellem Potential in Bezug auf Bildungs(ziele), genauer gesagt die Forschungsleitfrage „Was ist das Beste für den einzelnen Lernenden?“ bezogen auf den jeweiligen Lernerfolg und technische Umsetzung, mit entsprechendem Fokus auf die österreichische Bildungslandschaft und das lokale Umfeld.
Wir tragen zu dem Forschungsbereich „Learning Analytics“ durch die Schaffung einer Datenbasis für eine breite Palette an Forschungsfragen systematisch und signifikant bei. Dadurch sollen sowohl individuelle als auch generelle Forschungsaussagen in den Bereichen Bildungs-, Organisations- und Technologieentwicklung auf solider Basis ermöglicht werden:
- Für Lernende sollen personalisierte Bildungspfade,
- für Pädagog*innen soll eine professionelle Entwicklung auf Basis des persönlichen Typus und
- für Institutionen soll die Möglichkeit einer zeitgemäßen Organisation eröffnet werden.
Wir wollen uns auf beobachtbare Evidenzen konzentrieren, z.B wie es John Hattie mit in seinem Konzept „Visible Learning“ beschreibt. Diesen methodischen Ansatz wollen wir für einzelne Lernende, Pädagog*innen und Bildungsorganisationen erschließen.
Dafür sollen umfassend empirische Daten über den Lernprozess gesammelt und analysiert werden, und zwar in folgenden Ausbaustufen:
- in statistisch signifikantem Ausmaß (n > 50)
- für Österreich repräsentativ gesichtet
- im internationalen Referenz – Kontext
Die Erhebung der Daten basiert auf den Methoden und Werkzeugen des FP7 next-tell.eu Projekts (und dessen Weiterentwicklungen) sowie anderer relevanter EU Projekte, an denen wir teilgenommen haben bzw. Werden.
In der organisatorischen Umsetzung wollen wir die Datenbasis in zwei Dimensionen aufspannen:
- über open-source / open-data „Apps“ die frei zugänglich sind und mit denen wir möglichst „alle“ Pädagog*innen mittels IT unterstützen wollen, insbesondere auch im Regelschulwesen
- über Forschungspartnerschaften mit Bildungsinstituten und Pädagog*innen, durch die nicht nur hochqualitative Daten als Referenzwerte geliefert werden, sondern auch qualitative Kontextinformationen.
Die Ergebnisse werden in wissenschaftlichen Konferenzen, Publikationen und über unsere Vereinshomepage veröffentlicht.